Lernort-Kooperationen

Projekt PäLe – zur Unterstützung und Gewinnung pädiatrischer Lernorte

Die Lehr-/Lernsituationen in den weiteren Lernorteinsätzen der Pädiatrie im Kontext der neuen Pflegeausbildung: Fallstudienbasierte Handlungsempfehlungen und Materialien.

In Trägerschaft des Forum Pflegegesellschaft e.V. hat sich die Koordinierungsstelle Netzwerk Pflegeausbildung SH einem Thema gewidmet, dass für das Gelingen der Pflegeausbildung speziell im Versorgungsbereich Pädiatrie besonderer Aufmerksamkeit bedarf. Damit Stolpersteine der Umsetzung erkannt und beseitigt werden können und sich mehr Betriebe sich der Ausbildungslandschaft anschließen, wurde die Christian-Albrechts-Universität Kiel mit einem Projekt beauftragt:

Das Projekt wird von der Arbeitsgruppe der Didaktik der Pflege und Gesundheitsberufe (Leitung: Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops) durchgeführt in Kooperation mit der Koordinierungsstelle Netzwerk Pflegeausbildung SH.

UPDATE 01/2024

PäLe ist abgeschlossen und nach einem ersten Lesen des Projektberichtes, der Koordinierungsstelle vorliegt, äußerst erfolgreich. Die Interviews haben hohen Informationsgehalt und die Rücklaufrate der Befragungen ist beachtenswert gut. Dieser Tage findet die Ergebnispräsentation im kleineren, ausgewählten Kreis statt.
Nach dem Feinschliff dürfen wir dann Anfang April 2024 mit der Veröffentlichung rechnen. In einer Cloud werden auf der Website der CAU Kiel Arbeitshilfen für alle Lernorte der Pädiatrie in der Sozialwirtschaft bereitgestellt. Insbesondere Vorlagen für Arbeits- und Lernaufgaben und Lern- und Arbeitsaufgaben werden auf der Plattform künftig frei zugänglich sein.

UPDATE 05/2023

Pflege lernen im Kindergarten?

Das Projekt „Päle“ (Die Lehr-/Lern-Situationen in den weiteren Lernorteinsätzen der Pädiatrie im Kontext der neuen Pflegeausbildung) der Pflegepädagogik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel läuft 12 Monate und befindet sich jetzt in der Halbzeit. Im Rahmen der ersten Projektphase wurden bisher 24 Interviews in insgesamt sechs pädiatrischen Settings der Sozialwirtschaft durchgeführt. In der zweiten Phase sollen Führungskräfte von sozialwirtschaftlichen Einrichtungen befragt werden, um zu ermitteln, welche konkreten Unterstützungsbedarfe benötigt werden, um ein Praxislernort der Pflegeausbildung zum Pflegefachmann/ Pflegefachfrau werden zu können.

Über die Interviews mit einer Gesamtdauer von über 16 Zeitstunden konnten nicht nur insgesamt 23 spezifische Lerngegenstände ermittelt werden, die in Kindertagesstätten, Rehaeinrichtungen, Förderschulen, Kinderarztpraxen, Einrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen und der stationären Kinder- und Jugendhilfe durch Pflegeauszubildende erworben werden können. Darüber hinaus konnten Einstellungen und Haltungen zur Pflegeausbildung in der Sozialwirtschaft in Erfahrung gebracht werden. So zeigt sich der Nutzen eines solchen Einsatzes vor allem darin, dass sich Lernende ein ganzheitlicheres Verständnis für die Betreuung, Begleitung und Versorgung von Kindern und Jugendlichen, eine stärkere Sensibilisierung für Nähe/Distanz, Kontaktaufnahme und den Umgang aneignen können. Auch die Pflegeauszubildenden selbst werden durch ihre pflegefachliche Expertise häufig als große Bereicherung für die Arbeitsabläufe im sozialwirtschaftlichen Bereich beschrieben.

Wie geht es weiter?

Die erhobenen Daten dienen als Basis für die Entwicklung von pflegedidaktisch wirksamen Handlungsprodukten. Ziel ist es, die beteiligten Akteur*innen in der Planung, Durchführung und Aufbereitung durch Handreichungen und entwickelte Materialien das Praxislernen an diesen spezifischen Einsatzorten der Sozialwirtschaft sei es in einer Kita, einer Reha-Einrichtung oder an einer Förderschule so zu unterstützen, dass es von den unterschiedlichen Akteursgruppen besser verstanden, besser angeleitet und begleitet und die Einsätze insgesamt auch besser vor- oder nachbereitet werden können.

Text: Prof. Dr. Wolfgang von Gahlen-Hoops und Robert Wietzke



Bedarf:
Im Zuge der Neuregelung durch das Pflegeberufereformgesetz (PflBRefG) in Richtung einer generalistischen Pflegeausbildung ergeben sich für Schleswig-Holstein, wie auch in anderen Bundesländern, Engpässe hinsichtlich der Praxisplätze am Lernort der pädiatrischen Versorgung im klinischen Bereich. Um auf diese Engpässe einzugehen, können ebenso Betriebe der Sozialwirtschaft als Lernorte funktionieren, sofern heil-, sonderpädagogisches oder pflegerisches Personal vor Ort ist. Es stellen u.a. Fragen wie:

  • Welche Kompetenzen Auszubildende bei ihren Praxiseinsätzen in den nicht-klinischen Lernorten erwerben oder ausbauen können?
  • Inwiefern werden Auszubildende von Praxisanleiter/innen in den Lernort-Alltag eingebunden und wie unterstützen begleitende Lehrkräfte aus den Pflegeschulen die Auszubildenden?
  • Wo ergeben sich Lernhemmnisse und wo ergeben sich vor allem Lernchancen für alle Beteiligten?

Einbindung:
Eingebunden in das Projekt in Form von Interviews und Befragungen mit Fragebogen werden Einrichtungsleitungen, das für Praxisanleitung eingesetze Fachpersonal, Lehrkräfte und ggf. Einsatzkoordinator/innen sowie Auszubildende in der generalistischen Pflegeausbildung.

Projektziel
Das übergeordnete Ziel stellt die Analyse der Lernchancen und Lernhemmnisse in Einrichtungen zur Ausbildung im pädiatrischen Bereich nach §8 (3,4) PflBADVO dar. Eine besondere Betrachtung erfahren hierbei die in §8 (4) PflBADVO genannten Lernorte, nämlich Krippen, sonderpädagogische Förderzentren, Kinderarztpraxen, Kindertagesstätten, Einrichtungen für Kinder- und Jugendliche mit Behinderung sowie Rehabilitationseinrichtungen.

Im Ergebnis soll das Projekt PäLe in einer digitalen Cloud Lehr- und Lernmittel bereitstellen:
z.B. Reflexionshilfen, Aufgabenstellungen und Handlungsleitlinien wie lernortspezifische Handreichungen

Laufzeit: 01.11.22-31.10.23

Auftraggeber: Forum Pflegegesellschaft e.V. – Koordinierungsstelle Netzwerk Pflegeausbildung Schleswig-Holstein

Auftragnehmer: Christian-Albrechts-Universität Kiel

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